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Muskeln aus Stahl
Sie wird Wirklichkeit, die Menschmaschine. Smart Glasses auf den Augen und digitale Mini-Scanner am Zeigefinger sind längst in unserem Arbeitsalltag angekommen. Jetzt folgt die nächste maschinelle Ausbaustufe des menschlichen Körpers: das Exoskelett. In der Kontraktlogistik in Lehrte fand dazu eine erfolgreiche Testphase statt. Nun wird die Einführung mehrerer künstlicher Wirbelsäulen in Lehrte und an weiteren Standorten geprüft.
Sie muten an wie aus einem Science-Fiction-Film, jedoch bieten sie insbesondere in der Kontraktlogistik immense Vorteile. Heben, Stapeln, Kommissionieren – all das soll mit den künstlichen Wirbelsäulen der Firma Comau für die MitarbeiterInnen einfacher werden. Dazu wird das Gewicht beim Tragen mithilfe eines ausgeklügelten Federmechanismus von den Armen und Schultern abgeleitet und über die Rückenplatte aus Metall ans Becken weitergeleitet. Somit werden nicht nur die Arme und Schultern um bis zu 40 Prozent entlastet, sondern auch die Haltung der Wirbelsäule geschont.
Was die externen Skelette explizit nicht können und sollen, ist, die Tragkraft der MitarbeiterInnen oder auch die Geschwindigkeit beim Kommissionieren künstlich zu steigern. Wir wollen unsere Beschäftigten nicht zu neuen Höchstleistungen pushen. Oberstes Ziel ist es, mit dem „Mate“ (dt. „Kumpel“) genannten Gerät die Beschäftigten zu unterstützen und so in erster Linie ihre Gesundheit zu erhalten.
Entwickelt wurden die Exoskelette – die wie in unserem Test rein mechanisch oder mit kleinen Elektromotoren ausgestattet sein können – ursprünglich für den medizinischen Bereich, z. B. um Menschen mit einer Querschnittslähmung wieder das Laufen zu ermöglichen. Auch im militärischen Bereich gibt es seit Jahren Einsatzszenarien, um SoldatInnen besser auszurüsten. Mit dem Einsatz in der Kontraktlogistik kommt nun ein sinnvolles Einsatzfeld hinzu.