Governance
Hellmann setzt auf Innovation und Unternehmertum, verbessert kontinuierlich seine Produkte und Branchenlösungen und setzt dabei auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
Reiner Heiken, Chief Digital Officer:
Hellmann ist ein traditionsreiches Familienunternehmen, das allein durch seine über 150-jährige Historie schon für Nachhaltigkeit steht. In den vergangenen Jahren haben wir uns rasant weiterentwickelt und müssen als global Player, der wir heute sind, mehr denn je Verantwortung übernehmen – für die Menschen, die bei uns beschäftigt sind, für unsere Partner und natürlich an ganz zentraler Stelle für unsere Kunden. Und das tun wir auf allen Ebenen! Das Jahr 2023 war für uns mit Blick auf unsere Unternehmenskultur sowie auf die strategische Ausrichtung ein echter Meilenstein, der die Basis für unsere nachhaltige Ausrichtung als Unternehmen darstellt. For the better. Together.«
Innovation
Hellmann steht für Innovationen und Unternehmertum. Unsere Mission, verankert in der Vision „For the better. Together.“, manifestiert sich in unserem fortwährenden Streben, unsere Produkte und Industry Solutions kontinuierlich weiterzuentwickeln. Wir sind davon überzeugt, dass innovative Produkte, Prozesse und Dienstleistungen essenziell für die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens sind und einen wesentlichen Bestandteil unserer Organisationsentwicklung darstellen.
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Unsere Innovationsstrategie basiert auf zwei wesentlichen Elementen. Zum einen konzentrieren wir uns darauf, durch kontinuierliche Verbes- 5.1 Innovation 27 serungen und Effizienzsteigerungen unser bestehendes Kerngeschäftsmodell erfolgreich weiterzuentwickeln („Core“/„Explore“). Gleichzeitig sind wir leidenschaftlich darum bemüht, Neues zu erschließen, indem wir teilweise auch mit Partnern wie Start-ups experimentieren und flexibel handeln („Explore“).
Die Schaffung eines neuen Vorstandsressorts, das seit 2024 die drei großen Zukunftsthemen Innovation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit vereint, verdeutlicht die zentrale Bedeutung dieser Aspekte und gleichzeitig deren enge Verknüpfung für unser Unternehmen.
CORE & EXPLORE: DER HELLMANN INNOVATION HUB
Der von uns initiierte Innovation Hub verfolgt diverse Ziele, darunter die Förderung von Kreativität und Ideenentwicklung sowie die Zusammenarbeit mit internen Teams, externen Partnern und Start-ups. Ziel ist es, durch agile Methoden und Technologieintegration Innovationen schneller auf den Markt zu bringen und eine Innovationskultur im gesamten Unternehmen zu etablieren.
Wir sind fest davon überzeugt, dass erfolgreiche Innovationen den engen Austausch mit verschiedenen Stakeholdern erfordern. Daher investieren wir intensiv in unser Innovations-Ökosystem, das aus der Einbindung unserer Kunden, der Zusammenarbeit mit Inkubatoren, Acceleratoren, externen Experten, Investoren und Hyperscalern besteht. Bei Hellmann betrachten wir Innovation nicht als isolierten Prozess, sondern als eine lebendige Kultur, die von der Kreativität, dem Engagement und dem Entrepreneurship – als einer unserer Unternehmenswerte – von jedem einzelnen Mitarbeitenden getragen wird. Es ist unsere Aufgabe, ein Umfeld zu schaffen, in dem Ideen gedeihen und Innovation als natürlicher Bestandteil unserer täglichen Arbeitsweise wahrgenommen wird.
EXPLORE: VENTURE CLIENTING UND NEUE GESCHÄFTSMODELLE
Der Bereich „Explore“ konzentriert sich bei Hellmann auf die Erschließung neuer Geschäftsmodelle, sowohl im Kerngeschäft als auch darüber hinaus. Zusätzlich identifizieren wir vielversprechende Start-ups für potenzielle Kooperationen („Venture Clienting“) und Beteiligungen im Rahmen strategischer Partnerschaften.
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ ALS CHANCE UND HERAUSFORDERUNG ZUGLEICH
Künstliche Intelligenz stand auch bei Hellmann 2023 im Fokus – insbesondere die generative KI, die in Form von Sprachmodellen wie GPT menschliche Sprache nachahmen kann. Ziel ist es, KI auch bei Hellmann überall dort einzusetzen, wo man Prozesse dadurch nachhaltig verbessern kann. In diesem Kontext haben wir beispielsweise eine interne GPTLösung entwickelt, die unterschiedliche Sprachmodelle nutzt und gleichzeitig sowohl auf interne als auch externe Informationen zugreifen kann.
Doch bei aller Begeisterung für neue Technologien sind es die 12.480 Mitarbeiter*innen bei Hellmann, die den Unterschied machen und für den nachhaltigen Unternehmenserfolg entscheidend sind. Deshalb gilt es, die Menschen in unserer Organisation nicht aus dem Blick zu verlieren. Hier sehen wir zwei wichtige Aufgaben: Einerseits müssen wir die IT-Teams befähigen, die Anwendungen kontinuierlich weiterzuentwickeln und neue Einsatzmöglichkeiten zu identifizieren.
Andererseits gilt es, jede*n einzelne*n Mitarbeiter*in in dem Change-Prozess mitzunehmen, mögliche Hürden abzubauen und die Nutzung neuer Technologien zu ermöglichen. Wir wollen allen die Teilhabe an Innovationen ermöglichen, sodass sich jede*r mit eigenen Ideen in den Innovationsprozess einbringen kann. Auf dieser Basis erreichen wir eine Demokratisierung, von der am Ende das ganze Unternehmen profitiert.
Nachhaltige Investitionen
Ein zentraler Aspekt unserer Strategie ist die Investition in unsere Firmenkultur, das „Hellmann Promise“. Diese Kultur prägt unser Unternehmen und bildet das Fundament, auf dem wir nachhaltige Veränderungen und eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie aufbauen, aus der sich alle Investitionen für die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens ableiten lassen.
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Ein zentraler Aspekt unserer Strategie ist die Investition in die Firmenkultur, das „Hellmann Promise“. Diese Kultur prägt unser Unternehmen und bildet das Fundament, auf dem wir nachhaltige Veränderungen und eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie aufbauen. Entlang des Metawertes „Relationship Matters“ stehen die Beziehungen zwischen unseren Mitarbeiter*innen sowie zu unseren Kunden, Lieferanten und Partnern im Mittelpunkt dieser Kultur. Eine auf Vertrauen, Verlässlichkeit und Teamgeist basierende Zusammenarbeit macht uns widerstandsfähig und befähigt uns, kontinuierlich innovative und nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Daher investieren wir mit unserem „Hellmann Promise“ und den damit einhergehenden Leadership- Programmen „Let’s Lead – for the better“ nachhaltig in unsere Führungskräfte. Denn wir sind davon überzeugt, dass eine gute, gesundheitsorientierte Führung, die von Wertschätzung und echtem Interesse an den Menschen geprägt ist, sich positiv auf unser Unternehmen und dessen Zukunftsfähigkeit auswirken. Neben der Governance Soziales Vorwort Hellmann & Nachhaltigkeit Nachhaltigkeitsbericht 2023 Motivation steigt damit gleichzeitig die Identifikation der Kolleg*innen mit dem Unternehmen, was wiederum einen positiven Effekt auf die Fluktuation hat.
Ebenso wichtig für unsere nachhaltige Ausrichtung ist die Auseinandersetzung mit der EU-Taxonomie. Im Jahr 2023 haben wir eine erste detaillierte Analyse durchgeführt und setzen unsere Bemühungen fort, die Anforderungen der EU-Taxonomie im Jahr 2024 vollständig zu implementieren. Diese Maßnahme spiegelt unser Engagement wider, führende Standards für nachhaltiges Wirtschaften zu erfüllen und transparent über unsere Fortschritte zu berichten.
Darüber hinaus treiben wir innovative Projekte voran, um unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, wie beispielsweise durch den Einkauf von Ökostrom für unseren Schienenverkehr oder den Einsatz von Bio- LNG-betriebenen Lkw. Weitere Beispiele hierfür fin- den sich im Kapitel Emissionen.
Compliance
Für Hellmann steht das Prinzip eines fairen und integren Geschäftsverhaltens und Wettbewerbs an erster Stelle. Dieser Ansatz ist integraler Bestandteil des Selbstverständnisses von Hellmann und damit unerschütterlicher Anspruch des Unternehmens an sich selbst.
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Wir verfolgen eine Zero-Tolerance-Strategie im Bereich Anti-Korruption . Hellmannhält sich an national und international einschlägige Antikorruptions- Gesetze und stellt dies durch definierte Maßnahmen sicher, die dem Risikoprofil eines international tätigen Logistikunternehmens entsprechen. Des Weiteren verfolgt das Unternehmen eine konsequente Fair-Business-Strategie gegenüber Marktbegleitern, Kunden und anderen Geschäftspartnern.
Hellmann betreibt daher ein umfassendes Compliance Management System (CMS) nach dem „Dreisäulenmodell“ („Prevent, Detect, Respond“). Die Verantwortung für dieses Thema liegt bei dem durch den Vorstand ernannten Chief Compliance Officer Dieser verantwortet die Steuerung eines zentralen sowie eines dezentralen Teams. So wurde in jeder Hellmann- Region ein*e Compliance-Beauftragte*r ernannt. Diese Teams implementieren definierte Maßnahmen (z.B. Policies, Trainings etc.), die fortlaufend durch Reviews und Analysen in Bezug auf ihre Wirksamkeit überwacht werden, um daraus ggfs. entsprechenden Verbesserungs- und Ergänzungsbedarf abzuleiten.
Im Rahmen des CMS wurden umfangreiche Prozesse implementiert, wie zum Beispiel:
- Ein internes Kontrollsystem
- Anti-Bestechungs- und Anti-Korruptionspolicen
- Richtlinien zu Geschenken und Bewirtungen
- Verhaltenskodex für Lieferanten
- Richtlinie für fairen Wettbewerb
- Whistleblower-Richtlinie
- Richtlinie zu Autoritätsgrenzen
Etwaige Hinweise auf mögliche Compliance-Verstöße werden konsequent nach professionellen Maßstäben aufgeklärt und – im Falle einer Bestätigung – das identifizierte Fehlverhalten effektiv geahndet und abgestellt. Gleichzeitig werden angemessene Maßnahmen abgeleitet, um Wiederholungen oder ähnliche Verstöße zu verhindern.
Im Berichtsjahr 2023 wurden insgesamt 6.201 Trainings durchgeführt und das Richtlinien Setup um neue Policies und Standard Operating Procedures ergänzt, insbesondere im Bereich Trade Compliance. Zusätzlich dazu wurden Awareness Trainings durchgeführt. Die hier aufgeführte Grafik zeigt die Gesamtanzahl an Trainings. Diese sind im Vergleich zu 2022 insgesamt zwar gesunken, können aber weiterhin im Verhältnis zur Gesamtzahl der Mitarbeiter*innen als gut gewertet werden. Vor allem wurden die Trainingseinheiten weiterhin zielgruppenorientiert angepasst und für besondere Bereiche wie Geldwäsche und Trade Compliance grundlegend durch neue und überarbeitete E-Learnings modernisiert. Außerdem wurden nach den pandemie- bedingten Einschränkungen die Face-to-Face Trainings auf regionaler und globaler Ebene zielgruppenorientiert ausgebaut und in verstärktem Maße, teilweise im Rahmen von Workshops durchgeführt.
Ein besonderes Augenmerk wurde 2023 durch das vom Chief Compliance Officer und dem Human Rights Officer gemeinschaftlich durchgeführte Projekt „Third Party Management 2.0 auf den Bereich Lieferketten- Compliance gelegt. Es ist das erklärte Ziel von Hellmann, seine hohen Compliance-Standards weiter aufrecht zu erhalten und kontinuierlich bedarfsgerecht weiterzuentwickeln. Entsprechend geht die Zielsetzung des Projekts deutlich über die durch das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) auferlegten Pflichten hinaus und setzt Best Practice Maßstäbe für ein holistisches und risikominimierendes Drittparteienmanagement. Die endgültige globale Implementierung im Rahmen einer systematischen Roll-Out-Kampagne wird im Laufe 2024 abgeschlossen.
Im Berichtsjahr 2023 gab es keine Rechtsverfahren oder Verurteilungen in Bezug auf wettbewerbswidriges Verhalten, Monopol- oder Kartellbildung.
Verantwortung in der Lieferkette
Jahr 2023 haben wir erfolgreich die Anforderungen des LkSG umgesetzt. Damit unterstreicht Hellmann seine tiefe Überzeugung für nachhaltiges Handeln. Ein zentraler Schwerpunkt liegt auf der teilweisen Automatisierung des Third Party Risk Management Tools im Jahr 2024, um Effizienz und Präzision weiter zu steigern.
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Die bereits im Jahr 2019 eingeführte Richtlinie zur Sorgfaltspflicht bei Drittunternehmen bildet das Fundament für ethisches Handeln. Hellmann verpflichtet sich, Geschäfte mit einem hohen Maß an Ethik, Integrität und gesetzlicher Einhaltung abzuwickeln. Dabei ist die gründliche Prüfung und Auswahl von Drittunternehmen entscheidend, um sicherzustellen, dass nur solche mit gemeinsamen Werten in Betracht gezogen werden. Eine regelmäßige Umweltbewertung gemäß ISO 9001 gilt auch für alle Lieferanten.
Im Jahr 2023 hat der Vorstand unsere Grundsatzerklärung zu Menschenrechten aktualisiert und verabschiedet und die Compliance-Whistleblower Hotline durch die LkSG Vorgaben erweitert. Drei Beschwerden zu Menschenrechtsverletzungen wurden unter Mitwirkung des Chief Compliance Officer und Human Resource erfolgreich bearbeitet und gelöst.
Des Weiteren wurden wir vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) um Auskunft zu einem Ereignis in der Logistikbranche gebeten. Dabei konnten wir unsere Initiative zur Transparenz und unsere Bereitschaft zur Zusammenarbeit unter Beweis stellen. Unser kontinuierliches Engagement für hohe Standards in den Bereichen Compliance und Nachhaltigkeit innerhalb unserer Betriebsabläufe und Lieferkette bleibt unverändert stark und wir unterstützen das BAFA in seinen Bemühungen vollumfänglich.
Der umfassende Prozess, der aus der Grundsatzerklärung resultiert, wurde 2023 implementiert. Dies beinhaltet nicht nur eine Risikoanalyse, sondern auch die Umsetzung von Vorbeuge- und Abhilfemaßnahmen sowie die Integration von klaren Zielen in das regelmäßige Reporting ans Management. Dabei steht die nachhaltige Entwicklung im Mittelpunkt, und dass wir uns das Ziel setzen, Lieferanten aktiv zu befähigen und zu motivieren, ihre Klimaschutzaktivitäten zu steigern und Menschenrechtsverletzungen zu verhindern.
Ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit erfolgt im Jahr 2024, wenn eine regelmäßige Effektivitätsüberwachung eingeführt wird. Dies dient nicht nur der kontinuierlichen Verbesserung, sondern auch der Sicherstellung, dass alle Maßnahmen im Einklang mit den definierten Zielen stehen.
Die Geschäftsbeziehung zu Lieferanten beginnt bereits bei der Geschäftsanbahnung und der Auftragserteilung. Hier spielen Nachhaltigkeitskriterien sowohl im eigenen Verhaltenskodex für die Mitarbeiter* innen als auch im Verhaltenskodex für Lieferanten eine wichtige Rolle. In einem weiteren Schritt plant Hellmann für 2024, zusätzliche Nachhaltigkeitskriterien in die Einkaufspolitik zu integrieren, um sicherzustellen, dass die Bereiche Umwelt-, Sozial- und Governance harmonisch miteinander verknüpft sind.
Sven Jansen, Human Rights Officer:
„Nachhaltigkeit und in diesem Zusammenhang auch faire und resiliente Lieferketten sind uns bei Hellmann seit jeher wichtig und gehören zu unseren Unternehmensgrundsätzen. Mit dem Inkrafttreten des Lieferkettengesetzes in Deutschland und der damit einhergehenden gesetzlichen Verankerung soll der Schutz der Menschenrechte in globalen Lieferketten verbessert werden. Als Unternehmen, das seit jeher jeden Menschen in seiner Individualität wertschätzt, ist es uns ein zentrales Anliegen, sicherzustellen, dass auch unsere globalen Lieferketten die Menschenrechte respektieren und schützen.“
